Projektvorstellung
Worum geht es?
Treiber der Energiewende war in der Vergangenheit vor allem der Klimaschutz. Spätestens seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und seinen weltweiten wirtschaftlichen Folgen zeigt sich, dass Versorgungssicherheit, Preisstabilität und regionale Wertschöpfung eine ähnliche Relevanz haben.
Eine Schlüsselrolle bei der Energiewende wird zukünftig aus Grünstrom gewonnenem Wasserstoff zukommen:
- Wind und Sonne als einheimische Energieträger schwanken, Energie wird jedoch kontinuierlich benötigt. Grüner Wasserstoff kann Energie speichern.
- Grüner Wasserstoff kann in der Mobilität überall dort zum Einsatz kommen, wo rein batterieelektrische Fahrzeuge an ihre Grenzen stoßen (Schwerlastverkehr, Abfallsammelfahrzeuge, Überlandbusse etc.).
- In der internationalen Schifffahrt oder im Luftverkehr, wo lange Strecken ohne Auftankmöglichkeiten zurückgelegt werden, können aus grünem Wasserstoff gewonnene, klimaneutrale Derivate eingesetzt werden (Methanol, Ammoniak, synthetisches Kerosin u. ä.).
- Grüner Wasserstoff kann dort, wo andere Lösungen wie z. B. Wärmepumpen oder Pelletheizungen nicht geeignet sind, sukzessive Erdgas als Energieträger für die Wärmegewinnung oder bei Brennprozessen ablösen.
- In der Industrie kann grüner Wasserstoff Prozesse dekarbonisieren, z. B. als Ersatz von Kohle als Reduktionsmittel bei der Stahlproduktion.
- Schon heute wird vor allem in der chemischen Industrie in erheblichem Umfang Wasserstoff eingesetzt, der aus Erdgas gewonnen wird und hohe CO2-Emissionen verursacht. Er kann durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.
- Deutschland deckt rund drei Viertel seines Primärenergiebedarfs durch Importe. Die einheimische Bedarfsdeckung erfolgt noch zu weit mehr als einem Drittel aus fossilen Quellen (vor allem Kohle). Auch bei einem massiven weiteren Ausbau von Windkraft und Photovoltaik und intensiven Einsparbemühungen wird Deutschland also auf absehbare Zeit auf Energieimporte angewiesen sein.
Grüner Wasserstoff lässt sich, wie heute Erdgas und Erdöl, importieren, wobei eine weitaus stärkere Diversifizierung der Lieferländer möglich ist als bei fossilen Energieträgern.
Chancen für Unternehmen in Vorpommern
In Vorpommern werden erhebliche Mengen grünen Stroms erzeugt. Ziel sollte es sein, nicht lediglich den Strom in andere Bundesländer zu exportieren, sondern größere Teile der Wertschöpfung in der Region zu halten.
Aus dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ergeben sich Chancen für Unternehmen in Vorpommern – zunächst als Produzent oder Abnehmer, und dabei dann auch durch Aufbau und Wartung von zugehöriger Infrastruktur und entsprechenden Dienstleistungen.
Haben Sie Fragen?
Auf einer Online-Veranstaltung am 20.10.2022 ab 16:00 Uhr erhalten interessierte Unternehmen eine Einführung in die energiewirtschaftliche Bedeutung grünen Wasserstoffs und in exemplarische Anwendungsmöglichkeiten für hiesige Unternehmen. Zudem wird das Projekt „Gemeinsam für Vorpommern – Chancen der Wasserstoffwirtschaft nutzen“ erneut vorgestellt. Sie haben hier die Möglichkeit, sich anzumelden.
Machen Sie mit!
Um diese Chancen systematisch nutzen zu können, bietet Energie Vorpommern mit regionalen Partnern aus der Wirtschaft und den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald in einem vom Regionalen Planungsverband Vorpommern finanzierten Projekt eine Plattform, die dazu dient, interessierte Unternehmen zur Bündelung der regionalen Kräfte zusammenzubringen.
Im ersten Schritt des Prozesses erhalten alle Unternehmen in Vorpommern Unterstützung bei der Frage, wie ihr Energie- und Grundstoffbedarf für z. B. Mobilität, Wärme / Kälte oder Produktion sich mit Wasserstoff abbilden ließe. Dieses findet im Rahmen einer branchenübergreifenden, webbasierten Abfrage statt. Sie entscheiden dabei, welche Informationen Sie offenlegen, um so die direkte Vernetzung mit anderen Unternehmen zu befördern, und welche Sie dem Projekt vertraulich zur Verfügung stellen.
Im zweiten Schritt werden die mit der Ausführung der Arbeiten beauftragten Büros IPP ESN Power Engineering und Hypion interessierte Anbieter, Nachfrager sowie die erforderliche Verteilung und Logistik konzeptionell zusammenführen - auch hinsichtlich des zeitlichen Hochlaufs. Insofern bietet das Projekt die Grundlage für den anschließenden konkreten Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft in Vorpommern.
Basierend auf diesen Auswertungen können im Anschluss die interessierten Akteure zu Vereinbarungen über die weitere Zusammenarbeit kommen. Diese beinhaltet dann eine Konkretisierung möglicher Umsetzungen, Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit, Identifikation verfügbarer Fördermittel und die Erarbeitungen von Betriebs- und Beteiligungsmodellen für die Umsetzung. Ziel ist es, einen gemeinsamen Impuls für die Akteure vor Ort, die Region und eine nachhaltig Wasserstoffwirtschaft auszulösen.
Die Website soll auch über die Laufzeit des Projektes hinaus zur Verfügung stehen, Projekte in Vorpommern dokumentieren und die Vernetzung der beteiligten privaten und öffentlichen Akteure fördern.
Hier können Sie mitmachen.
Projektteilnehmer
Maßnahmen
Welche Schritte und Teilschritte sind notwendig?
Können Sie sich vorstellen, sich frühzeitig am Aufbau der Wasserstoffwirtschaft Vorpommerns zu beteiligen, als Abnehmer, Produzent oder Dienstleister? Dann beteiligen Sie sich an der Befragung auf dieser Website! Sie gehen mit der Teilnahme an der Befragung keinerlei Verpflichtungen ein!
Die bis November vorliegenden Informationen werden von den das Projekt durchführenden Büros IPP ESN Power Engineering und Hypion daraufhin erstmals ausgewertet, wie das Angebot und der Bedarf von Wasserstoff in Vorpommern regional und im zeitlichen Ablauf zusammengefügt werden können. Die dafür erforderliche Logistik wird beschrieben.
Basierend auf diesen Auswertungen können im Anschluss die interessierten Akteure zu Vereinbarungen über die weitere Zusammenarbeit kommen. Diese beinhaltet dann eine Konkretisierung möglicher Umsetzungen, Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit, Identifikation verfügbarer Fördermittel und die Erarbeitungen von Betriebs- und Beteiligungsmodellen für die Umsetzung.
Datenschutz
Sofern Sie Ihre Angaben nicht öffentlich zur Verfügung stellen, werden sie lediglich von den Projektbeteiligten vertraulich genutzt und nicht ohne Ihre Zustimmung veröffentlicht. Dargestellt werden in Veröffentlichungen ggf. zusammengefasste Daten über regionale Bedarfe, die keine Rückschlüsse auf einzelne Unternehmen oder Einrichtungen zulassen.